175 Jahre Liederkranz Kirchheim
Zum Geleit
"Musik ist die höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie" hat Ludwig van Beethoven in sein
Tagebuch geschrieben. Schon vor über 200 Jahren wußte er wohl am besten einzuschätzen, wie arm ein Leben
ohne Musik sein muss. Und vor fast 500 Jahren brachte Martin Luther diese Gedanken zu Papier:
"Die Musik ist die beste Gottesgabe. Durch sie werden viele und große Anfechtungen verjagt. Musik ist
der beste Trost für einen verstörten Menschen, auch wenn er nur ein wenig zu singen vermag. Sie
ist eine Lehrmeisterin, die Leute gelinder, sanftmütiger und vernünftiger macht".
Diese Zitate zweier genialer Menschen unserer Sprache aus längst vergangenen Tagen haben ihren tiefen
Sinn bis heute nicht verloren, drücken sie doch ein zeitloses Streben nach dem Erlangen wahrer
Menschenwürde aus.
Die Menschen der Gründergeneration in den ersten Jahrzehnten des 19ten Jahrhunderts empfanden wohl
ähnlich. Von Generation zu Generation - seit nunmehr 175 Jahren - fühlten sich die Menschen der
Musik und vor allem dem Singen als der wohl ursprünglichsten Form musikalischer Betätigung verbunden.
Möge diese Schrift etwas von dem vermitteln, was die Mitmenschen heute wie über viele Jahrzehnte
hinweg so eminent faszinierte und was sie immerwährend als probates Mittel gegen jegliche Verflachung
in ihr Dasein einbringen: Die Liebe zur Musik, die in ihren unendlich vielfältigen Formen unser aller
Leben so wunderbar bereichert und verschönt.
Kirchheim unter Teck, im November 2000
Manfred Hiller
Ehrenvorstand
Vom "Liederkranz" in Kirchheim anno 1826
zum "Kirchheimer Liederkranz 1826 e. V." anno 2001
Die Geschichte des Kirchheimer Liederkranzes bis zum Jahre 1975 wurde in drei Festschriften
anläßlich des 100jährigen Bestehens im Jahre 1926, der 125sten Wiederkehr seit
Gründung des Vereines im Jahre 1951 und dem 150sten Vereinsjubiläum im Jahre 1976
ausführlich dargelegt. Die Chroniken von 1926 und 1951 wurden von dem verdienstvollen
Vorstand und Ehrenvorstand, Studienrat Otto Lau, verfaßt. Die letzte Chronik, vor 25 Jahren
geschrieben, trägt die Handschrift des langjährigen Vorstandes und späteren
Ehrenvorstandes Helmut Kemmner.
Unser Verein hat heute erneut wahrlich allen Grund, den beiden genannten Autoren und daneben
vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihre Studien zur Vereinsgeschichte Dank und
Anerkennung auszusprechen.
Alle drei Chroniken sind für Interessierte jederzeit greifbar und nachlesbar. Man möge
daher nachsehen, daß auf den sogenannten "alten Liederkranz" von 1826 bis 1860, auf den
"neuen Liederkranz" von 1860 bis 1889, auf den "Liederkranz" und auf den "Bürgergesangverein"
von 1889 bis 1934, den "Bürgergesangverein-Liederkranz 1826" von 1934 bis 1952
(dann Namensänderung in "Kirchheimer Liederkranz 1826"), sowie auf die verbleibenden Jahre
bis zum 150sten Bestehen im Jahre 1976 nur stichwortartig eingegangen wird und dem Leser das
Studium der genannten, detaillierten Festschriften empfohlen wird. Der heutige Name "Kirchheimer
Liederkranz 1826 e. V." datiert ab 1954, als der Verein sich endlich entschloss, sich in das
Vereinsregister eintragen zu lassen.
Unsere Ahnentafel weist keine direkte Linie über 175 Jahre von 1826 bis heute aus, weil sich
in der wachsenden Stadt in der 2. Hälfte des 19ten Jahrhunderts neue Gesangvereine bildeten.
1862 entstand die "Urbania", die überwiegend die damals noch ansässigen Weingärtner
zusammenführte. 1871 bildete sich daneben die "Fortuna", die sich ein Jahr darauf in "Vulkania"
umbenannte. Bemerkenswert erscheint, daß diese Gruppe neben der Gesangspflege auch eine Lesebibliothek
unterhielt. Auf Grund einer gewissen Erfolglosigkeit bei Wettsingen entschlossen sich die beiden
kleineren Chorgruppen 1889 zu einer Verschmelzung in der Hoffnung, mit vereinter Kraft eher zum
Ziele zu gelangen. Der neue Vereinsname hieß "Bürgergesangverein 1889". Dieser Chor bestand
bis 1934 als bedeutender und erfolgreicher Gesangverein neben dem Liederkranz und der 1868 ins Leben
gerufenen "Eintracht", dem Faber'schen Chor.
Hier sei der Vollständigkeit wegen erwähnt, daß sich bereits 1844 ein evangelischer
Kirchenchor an der Martinskirche etablierte und 44 Jahre später - 1888 - entstand der katholische
Kirchenchor. 1907 formierte sich eine "Gesangsabteilung" der Bäckerinnung, die also nunmehr seit
fast 100 Jahren mit großem Engagement im Kollegenkreise ihre Lieder singt.
Vorstehende Daten sind mit freundlicher Genehmigung des Autors Konrektor a. D. Guido Fano seiner Arbeit
"Gesangvereine in Kirchheim" entnommen.
Der "alte Liederkranz" 1826 bis 1860
Ein Bericht in der "Schwäbischen Chronik" vom 24. Mai 1826 über eine bevorstehende Gesangsunterhaltung
des "Liederkranzes" am Sonntag, dem 28. Mai, zum "Besten der Griechen" ist die erste Pressenotiz von der Existenz
eines Männerchores, ebenso benannt wie viele zuvor und danach gegründete Gesangvereine im Herzen des
Schwabenlandes (Kirchheim hatte damals noch keine eigene Zeitung, die erste Ausgabe des "Teckboten" datiert vom
20. Januar 1832). Bereits 1828 wurde die erste Fahne angeschafft und mit sichtlichem Stolz gleich beim Sängerfest
in Esslingen präsentiert. Dort versammelten sich bereits 500 Sänger aus 9 Vereinen. Beim 1.
Deutschen Sängerfest 1827 in Plochingen begeisterte Karl Pfaff die 200 Sänger aus Kirchheim und aus der
Region mit den Worten: "Sehnsucht und Hoffen auf ein Leben ohne Sorge und Not in Frieden und Freiheit".
Im Rahmen eines "Liederfestes" wurde 1840 eine 2. Fahne geweiht, gestiftet von den Frauen der Aktiven. Das
Jahr 1848 brachte aus politischen Gründen das Chorsingen nahezu zum Erliegen. Ja, es kam kurzfristig
zu einem "Bürgerwehr-Liederkranz" als Reaktion auf das turbulente Geschehen, das auch Kirchheim nicht
verschonte. Die Wirren klangen aber bald wieder ab. Schon 1849 wurde in Göppingen der "Schwäbische
Sängerbund" gegründet und dieses Ereignis vermochte den Kirchheimer Sängern neuen Auftrieb zu
geben. Diesem immer größer werdenden Dachverband trat der Liederkranz 1853 bei. Dem momentanen Aufschwung
folgte aber postwendend wieder ein Niedergang. Der Chor schrumpfte fast auf Quartettstärke und "um 1860
herum schlief der alte Liederkranz vollends ein" (Zitat Lau).
Der "neue Liederkranz" 1860 bis 1889
Ulrich Hutten forderte seine Mitbürger in einer feurigen Rede zu erneuter gesanglicher Aktivität auf.
Mit einer neuen Vorstandschaft wurde der Verein reaktiviert. Sie beschloß, den früheren Verein als durch
den neuen fortgesetzt zu betrachten. Bereits 1862 fand in den Mauern der Stadt ein Gauliederfest statt, zu
welchem sich 52 Vereine einfanden. 1864 sang der Chor bei der Einweihung der neuen Bahnlinie Wendlingen-Kirchheim
und bei der Sedans-Feier 1871. Nicht zuletzt "dank strenger Regeln und Auflagen" waren dem Chor jetzt 30 Jahre
reges Leben beschieden und als sichtbares Zeichen konnte 1878 zum (wohl um 2 Jahre verspäteten) 50jährigen
Jubiläum eine weitere Fahne, die nunmehr dritte, geweiht werden. Bei regelmäßigen Chorvorträgen in
der öffentlichkeit wurden Schaustücke, Theater, ja sogar Operetten und Opern inszeniert und aufgeführt.
Der Liederkranz von 1890 bis 1934
Drei Gesangvereine buhlten jetzt um die Gunst der Bürger und um ihren Nachwuchs: "Liederkranz",
"Bürgergesangverein" und "Eintracht".
In den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts zeichnete sich im "Liederkranz" eine gewisse Stagnation ab, die vor
allem durch einen häufigen Dirigentenwechsel ausgelöst wurde. Aber trotz mancherlei misslicher
Umstände gelang es den Verantwortlichen dennoch immer erneut, das Fähnlein hochzuhalten und so wurde
das 80ste Stiftungsfest 1908 (also wieder 2 Jahre später) ein absoluter Höhepunkt im Vereinsleben.
Zurückblickend wurde 1905 Schillers "Räuber" aufgeführt, 1891 beteiligte sich der Liederkranz
bei der Fahnenweihe des Bürgergesangvereins und 1893 bei der 25-Jahr-Feier der Eintracht. 1902 gaben alle
drei Vereine gemeinsam ein Konzert.
Der Neuanfang nach dem verlorenen 1. Weltkrieg ging schneller vonstatten, als dieses zu erwarten war. Unter dem
umworbenen Dirigenten Richard Arnold stieg die Chorstärke rapide an: von Anfang 1919 bis Anfang 1920 von 24
auf 80 Sänger und die Mitgliederzahl kletterte bis 1921 auf weit über 300. Kurz vor der 100 Jahr-Feier
1927 (wieder um 1 Jahr verspätet) beendete Heinrich Ochs mit der übernahme der Vorstandschaft eine Krise
des Vereins. Danach kam Otto Lau an die Spitze, welcher die Jubiläumsveranstaltungen durchführte. Die
Sängerzahl stieg jetzt auf 92 Männer, daneben standen knapp 50 Sängerinnen und noch ein vereinseigenes
Kammerorchester. Alle größeren Veranstaltungen fanden nunmehr in dem während des Krieges erbauten Saalbau
"Goldener Adler" statt und fanden durchweg großen Widerhall. Nach dem Jubiläum mußte Herr Arnold wegen
überlastung den Dirigentenstab abgeben und mit dem Jahre 1929 stand Georg Stahl auf dem Podest. Die
wirtschaftliche Notlage durch Inflation und Arbeitslosigkeit wirkte wohl wieder etwas lähmend und dennoch
brachte Georg Stahl einige größere Werke zur Aufführung. 1932 und 1933 standen "Die Jahreszeiten" je
zur Hälfte auf dem Programm. 1934 wurde das Oratorium "Saul" aufgeführt.
Vor der im Herbst 1934 durchgeführten Vereinigung des "Liederkranzes" mit dem "Bürgergesangverein" zu
dem in "Bürgergesangverein-Liederkranz 1826" umbenannten Großverein bildeten 46 Sänger, 34 Sängerinnen
und eine schöne Anzahl passiver Mitglieder einen leistungsstarken Verein.
Der "Bürgergesangverein 1889" bis zum Jahre 1934
Die Vereinigung von "Urbania" und "Vulkania" zum "Bürgergesangverein 1889" zahlte sich aus. Namen wie Osswald,
Hölzle und Brackenhammer waren mit anderen Garant für ein florierendes Eigenleben neben den anderen
Chören. 1899 sang der Chor bei der Einweihung der Lenninger-Tal-Bahn in Anwesenheit des Königs. Nach dem
Weltkrieg trat der Bürgergesangverein im Mai 1919 mit einem Konzert erstmals wieder an die öffentlichkeit.
Vorstand wurde nun Otto Lau, Chorleiter war Emil Andreas. Bei diversen Chordarbietungen 1925/26 zählte der Chor
an die 100 Sänger. 1928 übernahm Richard Klein die Vereinsführung und 1929 setzte der Chor zum
40jährigen Bestehen mit seinen Aktivitäten neue Maßstäbe. Doch im 2. Jahr des sogenannten Dritten
Reiches - 1934 - rückte eine Vereinigung und Verschmelzung mit dem Liederkranz immer näher und wurde im
September vollzogen. Die ebenfalls eingeladene "Eintracht" verzichtete auf die Union mit der Begründung, daß
sie durch die Vereinigung mit der "Fortuna 1900" im Jahre zuvor selbst ein großer Verein geworden sei. Diese
gravierenden Veränderungen sind zweifellos auch durch den Druck der neuen Machthaber erfolgt. Dennoch:
Das nachfolgende Fest der Gründungsfeier bot im Goldenen Adler ein "Bild von Einigkeit und Sängerfreundschaft".
Der neue Verein startete mit der Vereinsspitze Klein, Weber, Achenbach, Stahl und Andreas.
"Bürgergesangverein-Liederkranz 1826" von 1934 bis 1976
Umbenennung dieses Vereines ab 1952 in
"Kirchheimer Liederkranz 1826"
Die vorgenannten Herren führten die nunmehr vereinigten Chöre durch vielfältige konzertante wie
gesellschaftliche Aktivitäten bis zum Kriegsbeginn in schönster Harmonie. 1936 stand die Oper "Orpheus"
auf dem Programm. Das Werk wurde an zwei Abenden hintereinander aufgeführt. Dieses Konzertereignis würdigte
der "Teckbote" als eine "erste musikalische Tat". 1937 veranstaltete man erstmals im Schloß-Innenhof ein "Abendsingen",
das in weiteren Jahren als "Schloßhofsingen" zu einer äußerst beliebten Traditionsveranstaltung wurde. Die damals
in dem stimmungsvollen, akustisch großartigen neuen Konzertplatz wunderschön vorgetragenen Lieder hatten einen
solchen Erfolg, daß man dieses Konzertieren unter Mitwirkung von Instrumentalisten und Illuminierung beibehielt.
1938 wurde Herrmann Achenbach durch Georg Stahl in der Chorleitung abgelöst.
Beim Schwäbischen Liederfest in Stuttgart im selben Jahr errang der Chor unter dem neuen Leiter ein "sehr gut"
im Kunstgesang. Kurz vor Kriegsbeginn standen dann erneut "Die Jahreszeiten" im Programm. Mit diesem imposanten
Standardwerk konnten neue Akzente gesetzt werden. In den Kriegsjahren übernahm Alexander Weber die musikalische
Leitung, da Georg Stahl und viele Sänger zum Wehrdienst einberufen wurden. öffentliche Auftritte Jahr
für Jahr waren aber Ehrensache und hielten den Funken Hoffnung aufrecht. Bei der letzten Singstunde am 19.
April 1945 waren vor dem Einmarsch der Amerikaner am Tage darauf noch 35 Sänger und 8 Sängerinnen anwesend.
Sie verabschiedeten sich mit dem Chor "Schon die Abendglocken klangen" von Conradin Kreutzer.
Nach dem Kriegsende im Mai ruhte zunächst das ganze Vereinsleben total - das Sagen hatte allein die
Militärregierung. Doch bereits im Herbst wurden von Helmut Kemmner neue Kontakte geknüpft, so daß am 16.
Januar 1946 bereits wieder die erste Chorprobe stattfinden konnte. Und gar bald danach standen um die 60 Sänger
und 50 Sängerinnen bereit, für einen kulturellen Neubeginn einzustehen. Chorleiter war jetzt Hans Lehner
und bei rasch weiter ansteigender Zahl von Chormitgliedern wurden hochwertige konzertante Veranstaltungen
durchgeführt. Die von der Bürgerschaft ersehnten neuen kulturellen Werte konnten die kulturtreibenden
Vereine wohl am besten erfüllen. Um 1950 zählte man 100 Sänger und über 70 Frauen als Aktive.
Die reichhaltige Palette der Festangebote hatte ihren Höhepunkt im "Goldenen Adler" mit der Aufführung
der "Jahreszeiten" mit großer Besetzung. Vom 1. Deutschen Sängerfest nach dem Krieg in Mainz schwärmen
die jungen Teilnehmer von damals heute noch.
1952 wurde der Vereinsname erneut geändert - man strich das allzulange Wort "Bürgergesangverein" und nannte
sich fortan "Kirchheimer Liederkranz 1826", 2 Jahre später dann mit dem Zusatz "e. V.".
In diesem Jahr fand auch die Einweihung der Konrad-Widerholt-Halle statt, in der der Liederkranz 25 Jahre lang große
konzertante wie gesellige Veranstaltungen durchführte.
Nach dem Rücktritt von Georg Stahl übernahm der hier nicht unbekannte Hugo Beck das Dirigentenamt. Durch seine
bereits seit längerer Zeit bestehende gleiche Tätigkeit beim Liederkranz Owen gestalteten sich bald enge
Beziehungen zwischen den beiden Chören. Die 1958 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftete
"Zelter-Plakette" als staatliche Anerkennung für 100 oder mehr Jahre Chorgesang erhielt der Verein als einer der
ersten im Lande.
Ein Riesenerfolg waren in den Jahren 1959 bis 1964 "Frühlingsbälle" in der KW-Halle, die unter der genialen
Regie von Willi Kraft mit fast ausschließlich eigenen Kräften über die Bühne gingen. Erich Walz schuf
dazu für jedes Singspiel wieder neue und einmalig schöne Bühnenbilder, die jedem Theater zur Ehre
gereicht hätten.
1962 fanden sich 12 aktive Sänger zusammen, die unter der Leitung des Vizedirigenten Manfred Hiller als
"Doppelquartett" die Vereinsauftritte des gemischten Chores mit ihren besonderen gesanglichen Darbietungen ungemein
bereicherten. Später, nach dem 1. Partnerschaftsbesuch in Rambouillet - wurde die Gruppe als
"Die Schwabensänger" bekannt, die mit ihren Vorträgen aus einem weit gespannten Repertoire in stets
wechselnden Gewändern über Jahrzehnte hinweg begeisterten Applaus ernten konnten. Es sei hier dankbar
vermerkt, daß ihr Probenlokal "über den Garagen" in der Schlierbacher Straße seit Bestehen bis zum heutigen
Tag von Alfred Kugler kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Hugo Beck leitete den Chor bis 1964, dann folgte dem aus beruflichen Gründen ausscheidenden beliebten Dirigenten
für die nächsten fünf Jahre der hier im Schuldienst tätige Theo Haussmann. 1966 wurde eine erste
Rundfunkaufnahme vom SDR in der Schloßkapelle aufgenommen und bald danach ausgestrahlt.
1967 gab es Veränderungen in der Vorstandschaft. Nach dem Rücktritt von Helmut Kemmner, der dem Liederkranz
über 20 Jahre in der schweren Epoche des Wiederaufbaues in Treue und höchster Hingabe diente, übernahm
Manfred Hiller dieses verantwortungsvolle Amt. Stellvertreter wurde Erich Kromer, Schriftführer Karl Brand und
Kassier Erich Frey. Die Partnerschaft mit Rambouillet nahm mit dem Empfang der französischen Gäste ihren
Anfang. Helmut Kemmner war eine der Triebfedern des Ausschusses. Auf der Teck waren die Gäste von den Liedern
des Doppelquarttes so begeistert, daß die Einladung zum Gegenbesuch prompt erfolgte. Der Festumzug während des
gleichzeitig stattfindenden Maiglöckchenfestes war beeindruckend und die Chorgruppe trug das Schild "La ville
jumelle Kirchheim unter Teck" mit sichtlicher Freude.
Beim Deutschen Sängerbundesfest in Stuttgart war der Liederkranz bei der Chorfeier auf dem Killesberg mit von
der Partie. Ebenfalls 1968 fand die 100-Jahrfeier des Brudervereins "Eintracht" statt. Man beteiligte sich am
Heimatabend mit chorischen Beiträgen und stellte beim Festzug einen bunten Sängerwagen. Im Herbst fuhr
der Verein im Sondertriebwagen zum Gegenbesuch zum "MGV Liederlust" nach Bad Orb und gab dort zusammen mit dem
Kurorchester ein vielbeachtetes Konzert.
Anfang 1969 trat Theo Haussmann plötzlich zurück, doch Dieter Stritzelberger sprang sofort in die Bresche,
so daß die Chorproben ohne Stillstand fortgesetzt werden konnten. Die Suche nach einem neuen Dirigenten war Ende des
Jahres von Erfolg gekrönt. Unter drei Bewerbern machte nach Probesingstunden der 37jährige Rolf Hempel
eindeutig das Rennen. Als Dozent an der Kirchenmusikschule in Esslingen und bereits musikalischer Leiter anderer
Chöre im Stuttgarter Raum besaß er ein großes Rüstzeug zur übernahme des Liederkranz-Chores.
Das immer erneut begeisternde Konzerterlebnis durch "Die Jahreszeiten" ging 1972 mit den Stuttgarter Philharmonikern
und großartigen Solisten über die Bühne. Die Leistung brachte dem Chor neue Sympathien und Anerkennung ein.
Betroffenheit und Trauer hielt Einzug beim Hinscheiden von Ehrenvorstand Otto Lau im Jahre 1972 und im darauffolgenden
Jahr durch den Tod von Ehrenvorstand Richard Klein.
Bis zum "150-jährigen" war es nicht mehr lange hin. Musikalische Kleinarbeit in Form von Serenadenabenden,
Sonntagskonzerten und manchen geselligen Zusammenkünften dienten der Vorbereitung der Choristen auf das
anstehende Jubiläum. Auch eine zweite Rundfunkaufnahmen in den Studios des SDR galt diesem Ziele.
Somit war der Verein und im besonderen der Liederkranz-Chor unter Rolf Hempel für die anstehenden Festwochen
bestens gewappnet und alle Sängerinnen und Sänger erwarteten mit innerer Spannung das Jahr 1976, das der
Bevölkerung die Leistungsstärke dieses Chorensembles erweisen sollte.
Chronologie der letzten 25 Jahre von 1976 bis 2000
- 1976 - Jubiläumsjahr - 150 Jahre Kirchheimer Liederkranz - 150 Jahre Dienst am Deutschen Lied!
Von Mai bis Juni finden unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Werner Hauser diese festlichen
Veranstaltungen statt: 22. Mai: Festkonzert "Die Schöpfung", Oratorium von Joseph Haydn in der Martinskirche
mit dem Stuttgarter Philharmonikern und den Solisten Adelhaid Willich, Sopran, Wolfgang Isenhardt, Tenor und dem
Bassisten August Messthaler. 23. Mai Totengedenken am Ehrenmal und anschließend Festakt mit Empfang durch die Stadt
im großen Sitzungssaal des Rathauses. Als Ehrengast ist DSB-Präsident Willi Paulus anwesend. 26. Mai: "Jugend
singt und musiziert". Konzert mit dem Stuttgarter Jugendchor und Schülern der Ecole Herriot aus Rambouillet
mit Vokal- und Instrumentalmusik in der KW-Halle. 5. Juni: Festlicher Serenadenabend in der Schloßkapelle. Der
Liederkranzchor passt sich mit heiteren wie mit besinnlichen Kompositionen aus dem 16ten und 17ten Jahrhundert
dem "Ensemble für alte Musik" aus Esslingen an. Das Trio spielt Werke aus Gotik und Renaissance, aus Barock
und Rokoko jeweils in den Gewändern der Zeit. 12. Juni: "Grosser Jubiläumsball" mit den "Top-Stars" und
tollen Einlagen, ausschließlich von eigenen Kräften gestaltet.
Eine mehrwöchige Ausstellung im Rathaus-Foyer und eine Festschrift begleiten das gelungene Fest, dem Willy Paulus
einen "nachklingenden Erfolg, Wachsen, Blühen und Gedeihen in einer friedlichen Zukunft" wünscht. Eine
Zweitagesausfahrt im September nach Trier und Luxemburg mit einem zünftigen Abschluß in Binderbach unter dem
Trifels beendet ein sehr arbeitsreiches, aber gelungenes Jahr.
Am Jahresende betrauert der Verein das allzufrühe Hinscheiden von Artur Gille, einem seiner treuesten und
beliebtesten Sänger, langjährigem Kassier und Gesangsunterhalter.
- 1977 -
Der Chor beteiligt sich beim Festakt und beim Festzug des "Liederkranz Owen" anläßlich dessen
125-jährigen Jubiliäums. Das Doppelquartett ist einige Tage lang in der "Ville de Jumelage" Rambouillet,
die Presse schreibt von "mitreißendem Schwung als Gastgeschenk der immer einsatzbereiten Chorgruppe". Im Herbst
sieht man diese Sänger auf der Gartenschau in Stuttgart in Aktion. Beim Schloßhofsingen bietet der MGV Neuhausen
als Gast Männerchor vom Feinsten. Im vom Erich Walz weihnachtlich ausgeschmückten Fuchsensaal und mit dem
Auftritt des Vorstandes als Nikolaus endet "das Jahr eins" nach dem großen Jubiläumsjahr.
- 1978 -
Einweihung der neuen Stadthalle im Teckcenter mit gemeinsamen Chorvorträgen der Kirchheimer Gesangvereine. Bei
der erstmalig "Schloßhof-Serenade" genannten Traditionsveranstaltung gastiert der "Kammerchor" des befreundeten
"Esslinger Liederkranz". Unter erneuter Begleitung der Stuttgarter Philharmoniker findet im November in der Stadthalle
die konzertante Aufführung der Oper "Orpheus und Eurydike" von Christoph Willibald Gluck statt. Der gemischte
Chor umfaßt jetzt 70 Aktive - je zur Hälfte Frauen und Männer.
- 1979 -
"Western-Atmosphäre" auf der Bühne der Stadthalle beim beliebten Frühlingsball. Bei der sommerlichen
Serenade ist zu den Chorvorträgen Instrumentalmusik durch Gisela Brose, Cello und Jörg Dobmeier, Klavier,
zu hören. Im Herbst Zweitagesausfahrt mit der Bahn nach Regensburg und Umgebung mit einer Schiffahrt auf der
felsgesäumten Donau zwischen Kehlheim und Weltenburg. Bei der Jahresschlußfeier im Technischen Zentrum heißt
Vorstand Manfred Hiller als Ehrengast Alfred Moeck willkommen. Dieser begeisterte Musikliebhaber weiß
außergewöhnliche Leistungen eines Laienchores zu schätzen und ist dem Liederkranz längst ein guter
Freund und hochherziger Gönner geworden.
- 1980 -
Erstmalig beteiligt sich der Verein beim "Haft- ond Hokafescht", dem neuen Gemeinschaftsprodukt aller Vereine und
Organisationen. Mit großzügiger Unterstützung der Bäckerfamilie Müller schlägt er seinen
Stand in der Marktstraße auf. Das Doppelquartett sorgt mit seinen Liedern für gute Stimmung der einkehrenden
Gäste, die sich bei bester Betreuung sehr wohl fühlen. Gutes Wetter sorgt zudem für reichlichen
Getränkeumsatz. Im Schloßhof heißt der Gast "Schwäbisches Kammerorchester". Im Oktober geht es "Von
Hamburg nach Hawai" mit den Top-Stars und der Tanzschule Priklopil hoch her bis weit in den Morgen hinein.
Geselligkeit ist auch angesagt beim zweitägigen Bahnausflug nach Augsburg, zum Ammersee und zum Kloster
Andechs. Robert Sing ist wiederum bester Organisator. Beim festlichen Jahresschluß im Advent wird Helmut Kemmner
vom Präsidenten des Karl-Pfaff-Gaues Otto Weissinger für 50 Jahre Singen geehrt. Helmut Stark begleitet
am Abend die Sopranistin Lynette Kutschewski mit Liedern von Mendelssohn, Schubert und Brahms.
- 1981 -
Am 29. März erklingt in der Stadthalle ein Opernkonzert mit Werken von Mozart, Weber, Lortzing und Verdi. Harry
Plewa begleitet am Flügel, Cornelius Hauptmann, Baß, und der gemischte Chor singen sich in die Herzen der
Zuhörer, die begeistert mitgehen. Am Vorabend des 1. Mai vereinigen sich zum 5. Male alle Kirchheimer
Gesangvereine zu ihrem Freundschaftstreffen "Tanz in den Mai" in der Stadthalle, dieses Mal unter der Regie des
Liederkranzes. Alfred Kugler schreibt 3 Verse unter dem Titel "Sängerfreundschaft", Rolf Hempel liefert
Melodie und Satz und der Vortrag ist absoluter Höhepunkt. Dr. Josef Damen gastiert beim Schloßkonzert mit
seinem "Stuttgarter Vokalensemble", einem Kammerchor der Extraklasse. Sigmaringen, das imposante Tal der jungen
Donau bis hin zur Wurmlinger Kapelle werden beim Jahresausflug im September angesteuert. Die Verleihung der
Ehrenmitgliedschaft wird Gertrud Hahn, Erich Kromer und Erich Walz zuteil.
- 1982 -
Als Jahreskonzert findet im Juni ein Chor- und Solistenkonzert unter dem Titel "Beliebte Werke großer Meister" statt,
das der Esslinger Liederkranz mitgestaltet. Als Rezensent erlebt Ernst Leuze eine "Sternstunde" und er betont die
"prägende Kraft" des Dirigenten. In Studios des SDR in der Stuttgarter Villa Berg erfolgt eine neue Choraufnahme
für die Sendung "Stunde des Chorgesangs". Bei der Herbstunterhaltung steht in der Stadthalle erstmals die
"junge Garde" mit dem Singspiel "Ehekrach im Tanzcafe" auf der Bühne. Ein geglücktes Debüt, dieses
Arrangement von Dirk Wagemann und Dankward Radunz. Zum Erlebnis der besonderen Art wird der 2-tägige Trip mit
der Bahn in die alte ehemalige Reichsstadt Gengenbach mit einem zünftigen Sängerabend beim örtlichen
Gesangverein. Am nächsten Tag steht Straßburg auf dem Programm, stets ein neues Erleben von Geschichte, Kunst
und Kultur. Nach schwerem Krankenlager verstirbt am 19. Oktober unser Ehrenmitglied und stellvertretender Vorstand
Erich Kromer. Die Stationen eines unvergeßlichen Sängerlebens und die außerordentlichen Verdienste für
"seinen" Liederkranz zeichnet Vorstand Manfred Hiller dem persönlichen Freund in seinem Gedenken bei der
Trauerfeier nach.
- 1983 -
Bei der Mitgliederversammlung im Februar wird Reinhold Geier stellvertretender Vorsitzender. Die Kassenführung
geht auf Brigitte Ruch über, die Erich Frey nach 16 Jahren abgibt. Auch Karl Brand, Schriftführer aus
Leidenschaft, tritt nach 11 Jahren vom Ehrenamt zurück. Den beiden scheidenden Vorstandsmitgliedern
übermittelt im Namen der Versammlung wie des ganzen Vereins Vorstand Hiller den ihnen gebührenden Dank
für ihre hervorragenden Dienste. Eine erstmalige internationale Konzertbegegnung mit dem "Vokalensemble
Völkermarkt" in Kärnten findet durch die Vermittlung von Adolf Haiss in der Schloßkapelle statt. Einer
der besten Chöre dieses singfreudigen österreichischen Bundeslandes trägt in seinen herrlichen
Trachten unter der Leitung von Christine Winkler Renaissance-Madrigale und romantische Chorliteratur vor, begeisterte
aber besonders mit ihren "Kärntner Liebesliedern", die den Zuhörern ihr schönes alpines Heimatland und
dessen Menschen näher bringen. Im Herbst findet ein Opernkonzert, wieder unter der excellenten Begleitung von
Harry Pleva, in der Stadthalle ein volles Haus und begeisterten Applaus. Unser Ehrenmitglied Willi Kraft tritt im
November seinen letzten Gang an. Der Mitsänger, Regisseur unserer Frühlingsbälle und oftmaliger
Nikolaus wird immer in dankbarer Erinnerung bleiben.
- 1984 -
Der Chor wechselt seinen Probenraum. Er verläßt den Musiksaal im 1. Stock der Freihof-Realschule und hält
Einzug im Erdgeschoß des neu erstellten Schulgebäudes nebenan. Leider ist durch eine zu geringe Raumhöhe
keine akustische Verbesserung zu vermelden. Das Doppelquartett als Kern einer größeren Reisegruppe fährt
im Mai für 3 Tage zum Gegenbesuch nach Völkermarkt, zu dem spontan im Jahr zuvor eingeladen wurde. Bei
einem Begrüßungskonzert im vollbesetzten Saal der "Neuen Burg" sind die Gäste in ihrer schwäbischen
älblertracht die einzige ausländische Gruppe und gewinnen mit ihren Vorträgen großen Beifall wie
Sympathie. OB Werner Hauser ist mit von der Partie und läßt später seine sonore Baß-Stimme erklingen.
Das Rahmenprogramm bildet eine herrliche Rundreise bei schönstem Frühlingswetter durch geschichtsträchtige
Städte, Landschaften und Burgen. Für 50 Jahre Singen werden geehrt: Maria Heilemann, Thilde Kromer und
Gretel Walz. Der langjährige Notenwart Ernst Lang übergibt den von ihm hervorragend verwalteten Posten an
Theo Schroth.
- 1985 -
Der Liederkranz ist im Juni Gastgeber des finnischen Männerchores "Jämsänkosken Laulumiehet" während
einer Gastspielreise in den Westen. Empfang durch OB Hauser im Ratssaal, gemeinsames Chorkonzert in der Owener Teckhalle.
Gast im Schloßhof im Juli ist der "Kirchheimer Bläserkreis" unter der Leitung von Hans Paulin. Hoch über der
Wangerhalde findet im Herbst ein gelungenes Wiesenfest statt, das Alfred Kugler auf seinem Areal arrangiert.
- 1986 - 160 Jahre Kirchheimer Liederkranz!
Der Aktive Dr. Rolf Walter schreibt eine Dokumentation über diesen beachtlichen Zeitablauf mit Schwerpunkt auf die
jüngere Gegenwart. Eine hervorragende Arbeit, die teilweise sogar in Reimen verfaßt ist. Zum 10. Male wird der
"Tanz in den Mai", dieses Mal wieder unter der Regie des Liederkranzes, veranstaltet. Eine Zweitagesfahrt per Bahn
nach Würzburg und ins Tauber-Rebenland mit Robert Sing führt frohgelaunte Ausflügler zusammen.
Konzertanter Höhepunkt in diesem kleinen Jubiläumsjahr ist am Volkstrauertag in der Martinskirche die
Aufführung des "Deutsches Requiem" von Johannes Brahms. Der gemischte Chor mit Verstärkung wird von der
Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz begleitet, die Solisten sind Bruce Abel, Bariton und Franziska Hirzel,
Sopran. Von diesem einzigartig beeindruckend Werk, dessen Orchesterprobe in Konstanz stattfindet, waren nach einer
Gewöhnungszeit alle Sängerinnen und Sänger zutiefst ergriffen. Rezensent Werner Eichkorn zollt
"höchste Achtung für den gezeigten Mut des Chores wie für die fast unendliche und spürbare Geduld
in der Probenarbeit des Leiters Rolf Hempel und seine Dominanz beim Vortrag".
- 1987 -
Vorstand Manfred Hiller tritt nach 20 Jahren Dienst im Ehrenamt zurück. An seine Stelle tritt der bisherige
stellvertretende Vorstand Reinhold Geier. Inge Müller wird als neue Stellvertreterin gewählt und Dankward
Radunz übernimmt von Dirk Wagemann das Amt des Schriftführers. Die Kassenführung bleibt in den
Händen von Brigitte Ruch. Der aus dem Vorstandsamt scheidende Manfred Hiller wird von der Mitgliederversammlung
für "seine Verdienste um den Verein" zum Ehrenvorstand ernannt. Im Schoßhof jährt sich das Sommerkonzert
zum 50. Male. Im Mittelpunkt des abendlichen Singens steht der Zyklus "Die Vogelhochzeit". Unter der Leitung von
Manfred Hiller veranstalten die Schwabensänger aus Anlaß ihres 25-jährigen Bestehens in der Stadthalle
einen bunten Abend und ernten Dank und begeisterten Applaus. Im Rahmen der Jahresschlußfeier ehrt OB Hauser die
12köpfige Chorgruppe für ihr Engagement über ein 1/4 Jahrhundert durch überreichung eines
Zinnbechers mit dem Simonssiegel der Stadt. Der Verein muß Abschied nehmen von seinen aktiven Ehrenmitgliedern
Maria österle, Margarethe Walz und Ernst Gerber.
- 1988 -
Unter dem Titel "Beschwingt und heiter in den Frühling" bestreitet der Chor im April unter Mitwirkung des
"Ludwigsburger Blechbläserquintetts" einen Konzertabend, an dem mit frohen Liedern die wiedererwachende
Natur begrüßt wird. Wegen Umbauarbeiten im Schloßhof weicht der Chor zum Sommerkonzert in das Schulzentrum
Schafhof aus. Der Unterstufenchor des Schloßgymnasiums unter der Leitung von Wolfgang Junker ist mit von der
Partie. Heilbronn mit seinem imposanten Kohlekraftwerk ist das Ziel des Herbstausfluges. Beim Jahresausklang
wird Erich Walz für 50 Jahre Singen geehrt.
- 1989 -
Zum Jahresbeginn tritt die von Alfred Kugler völlig neu überarbeitete Satzung in Kraft. Auch ein bislang
nicht vorhandenes Signet nach der Idee von Alfred Kugler und Heinz Tschörner als Gestalter wird als werbewirksames
Element eingeführt. Konzertant ist der Chor erneut stark gefordert: SDR-Rundfunkaufnahme, Jahreskonzert im Mai mit
Soloeinlagen von Erich Uebele, Baß, am Flügel begleitet Ulrich Cimniak. Dann die traditionelle Sommerserenade
zusammen mit dem Blechbläser-Quintett unter Hans Paulin. Beim Bundeschorfest in Ulm versammeln sich 30000
schwäbische Sänger - der Liederkranz singt bei der Gaufeier in der Donauhalle unter Karl-Herrmann Mäder.
Geselliger Ausklang ist ein wiederum zweitägiger Ausflug in die Pfalz und zum Hambacher Schloß.
- 1990 -
Unser Chorleiter Rolf Hempel, Professor für Musiktheorie und Komposition wird zum Rektor der "Staatlichen
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart" gewählt. Der Liederkranz ist stolz, den nunmehr 1.
Repräsentanten der Musik in Württemberg als musikalischen Leiter zu haben. Im Mai findet wieder ein
Großkonzert mit der Aufführung "Der Jahreszeiten" von Joseph Haydn in der Martinskirche statt. Der Chor wird
begleitet von der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz. Die Sopranarien singt Prof. Sylvia Geszty von der
Stuttgarter Musikhochschule. Ein besonders Erlebnis ist im Herbst ein Abend mit Erwin Lehn und seiner Big-Band der
Musikhochschule, die einen Begeisterungssturm entfachen. Im November nimmt der Liederkranz Abschied von Albert
Kromer. In seiner aktiven Zeit kassierte er den Vereinsbeitrag von Haus zu Haus und versah als immerwährender
Notenwart sein verantwortungsvolles Amt ohne große Worte. Der Chor zählt 60 aktive Sängerinnen und
Sänger. Insgesamt sind 175 Mitglieder eingeschrieben.
- 1991 -
Zum Gedenken anläßlich des 200sten Todesjahres von Wolfgang Amadeus Mozart gibt der Liederkranz unter Mitwirkung
eines "Holzbläserquintetts" von der Musikhochschule ein Frühjahrskonzert mit Kompositionen des großen Meisters.
Im Schloßhof darf der Chor wiederum Gäste willkommen heißen: das "Junge Posaunenensemble" der Kirchheimer Musikschule
unter der Leitung von Johannes Stortz. Anfang Juni bestreiten die Schwabensänger ein sonntägliches Kurkonzert
im Kurpark in Bad Boll. Im Herbst wird das "Schwäbische Meer" angesteuert. Die Aufbereitung von Tiefseewasser zu
bestem Trinkwasser für unsere Region erleben die Ausflügler auf dem Sipplinger Berg. Weitere Stationen sind
das Kloster Birnau und Meersburg.
- 1992 -
Das junge Jahr beginnt mit einem musikalischen Leckerbissen. Unter dem Titel "Festliche Abendmusik" gibt im Januar Ivan
Rebroff in der Martinskirche ein Konzert und bedient sich dabei der Chorunterstützung des Liederkranzes. Diesen
Weltstar hautnah als Mensch zu erleben war für alle Choristen beeindruckend. Beim obligatorischen
Frühjahrskonzert wird ein ganz besonderes Schmankerl serviert: Die Profisänger und Musikanten "Tango-Five"
zaubern Salonmusik der 20er und 30er Jahre auf die Bühne und in einem übervollen Saal hinein. Pressestimme:
"Virtuoses Instrumentalspiel und Clownerie par Execellance". Flöten- und Harfenklänge eines Stuttgarter
Instrumentalduos fesseln dankbare Zuhörer im Karee des Schlosses. In Esslingen findet die Trauerfeier für
den beliebten Gaupräsidenten Otto Weissinger statt. Dankward Radunz gibt sein Amt als Schriftführer, das er
mit neuen Ideen geführt hat, wegen beruflicher überlastung ab.
- 1993 -
Eine weitere Konzertbegegnung auf internationaler Ebene ist der musikalische Höhepunkt im Herbst des Jahres. Nach
dem Besuch eines finnischen Männerchores 1985 und den Freundschaftstreffen mit dem "Vokalensemble Völkermarkt"
aus Kärnten 1983 und 1984 ist es der nunmehr dritte länderübergreifende Kontakt des Liederkranzchores,
diesesmal mit einem Gastorchester von der Musikakademie aus Lodz in Polen. Die Musiker sind eine Woche lang in Stuttgart
bei ihrer Partner-Hochschule und im Ländle zu Gast. Die "Junge Philharmonie", Spitzenorchester der Musikhochschule
in Lodz, konzertiert unter der Leitung von Prof. Zdzislaw Szostak in der Martinskirche mit sakralen Werken zweier
deutscher Tonkünstler. In der langen Geschichte des Kirchheimer Liederkranzes ist es ein Novum, daß ein Konzert
in Kooperation mit einem Oberstufenchor eines Gymnasiums gestaltet wird. Unter der Leitung von Werner Eichkorn und
Prof. Rolf Hempel singen beide Chöre gemeinsam die "Missa in C" die sogenannte "Krönungsmesse" von Mozart und
die "Messe in B" von Schubert, jeweils für Soli, Chor, Orchester und Orgel. Die Solopartien singen die
Mezzosopranistin Urszula Kryger, Lodz , und drei weitere Solisten von der Musikhochschule Stuttgart. Den Orgelpart
spielt der Kirchheimer Kantor Laurent Jouvet. Der Hausherr Dekan Hartmut Ellinger begrüßt unsere Gäste zu
Beginn auf das herzlichste. Gunthilt Arnold schreibt in der Presse:...."von einem bewundernswerten Konzertabend im
Zeichen von "Begegnungen".- "Etablierter Erwachsenenchor mit Schulchor, Zusammentreffen von geistlicher mit weltlicher
Musik und Messvertonungen im protestantischen Kirchenraum". In Owen nehmen wir Abschied von unserem Ehrenchorleiter Hugo
Beck.
- 1994 -
Hoher Besuch im Schloßhof anläßlich des beliebten Musizierens unter freiem Himmel: Die letzte Bewohnerin des Hauses,
die Herzoginwitwe Henriette betritt in historischem Gewand den vollbesetzten Innenhof und empfängt die Ovationen
ihrer begeisterten "Untertanen". Unsere aktive Sängerin und Stadtführerin Ruth Mössner hatte die Idee
und einen bewundernswerten Auftritt. Im Advent gibt der Chor ein Kirchenkonzert in der Martinskirche. Im Mittelpunkt
steht das phänominale Orgelspiel von Prof. Jon Laukvik, dem ergriffen gelauscht wird. Beim Jahresausklang
gratuliert Gauchormeister Prof. Karl-Hermann Mäder Prof. Rolf Hempel zum 25-jährigem Chorleiterjubiläum
beim Kirchheimer Liederkranz und er bezeichnet die Chöre für ihre immerwährende kulturelle Arbeit als
"Bataillone für den Frieden". Ehrenvorstand Manfred Hiller skizziert die Stationen von Rolf Hempels Engagement
seit 1969 und spricht Dankesworte im Namen des Vereins.
- 1995 -
Ein Konzert auf zwei Bühnen: Beim "Singen und Klingen bei rollenden Donnern" stehen die Interpreten erst im
Schloßhof, dann witterungsbedingt in der Kapelle. Das Thema "Singende Dichterstraße" leitet nicht darunter, denn
die Presse berichtet von "homogenem Chorklang und vorzüglicher Artikulation". Die Sopranistin Birgitt Nachfolger
tritt dabei erstmals in ihrer Heimatstadt auf. Der Herbstausflug führt in den mittleren Schwarzwald nach Alpirsbach,
zu den Vogtsbauernhöfen und zu den Triberger Wasserfällen. In der inneren Vorstandschaft gibt es eine
Umstellung: Christel Buschbeck wird Schriftführerin. Im August nimmt der Chor Abschied von Erich Frey, einem
begeisterten Sänger, der als langjähriger Kassenwart treuer Sachwalter war.
- 1996 - 170 Jahre Kirchheimer Liederkranz!
Das Sängerjahr wird als besonders erinnerungswürdig erachtet und dementsprechend inhaltsvoll gestaltet. In
der Martinskirche erklingt das "Dettinger Te Deum" von Georg Friedrich Händel unter der Begleitung der
Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und durch Solisten. Beim Auftritt des Kammerchores Samara werden die
Gäste aus dem Süden Rußlands vom Verein organisatorisch unterstützt. Chordarbietung der Extraklasse
werden im Schloßhof durch den Gau-Frauenchor und den Gau-Männerchor serviert. Die beiden Auswahlchöre stehen
unter der Leitung von Waltraut Hötzel und Prof. Karl-Hermann Mäder. Der gastgebende Liederkranzchor trägt
bei diesem Chorfestival Lieder von Werner Gneist und Rolf Hempel vor. Zwei Ausflüge runden das reichhaltige
konzertante Geschehen ab: im Frühjahr ist man in Schwäbisch Gmünd, im Herbst sind Schwäbisch Hall,
Hohenlohe und eine abschließende Weinprobe im Wengert das reinste Vergnügen. Für 50 Jahre Singen werden Max
Frey und Erich Uebele geehrt. Im Juni begleiten die Sangesfreunde ihr Ehrenmitglied Erich Walz auf seinen letzten Gang.
Durch sein bescheidenes Wesen als Sänger, seine Mitarbeit in den Gremien und durch seine künstlerischen
Ambitionen,die ihresgleichen suchten, hat er über 5 Jahrzehnte hinweg Liederkranzgeschichte mit geschrieben.
- 1997 - 60 Jahre Schloßhofkonzert!
Das kleine Jubiläum begeht der gastgebende Chor und ein Bläserensemble der Musikschule mit neu einstudierten
Werken. Das Jahr zur Erinnerung an gerade Gedenkjahre anläßlich von Geburt oder Tod von Schubert, Mendelssohn und
Brahms gibt die Themen eines "Chor- und Solistenkonzertes" in der Stadthalle mit dem Kammermusikkreis der Musikschule
unter Agathe Steiff, Dariana Tschakarova und Prof. Thomas Pfeiffer, Bariton. Brilliant skizziert Helmut Stark typische
Begebenheiten aus den Leben dieser begnadeten Tonschöpfer. Ziel des Jahresausfluges ist Straßburg und das
elsässische Töpferdorf Soufflenheim. Erich Braun, Walter Däschler, Manfred Hillerund Alfred Kugler
und werden für 50 Jahre Singen geehrt. über das seltene Jubiläum für 60 Jahre Singen darf sich
Robert Sing freuen. Ehrenvorstand Helmut Kemmner tritt nach 70 Jahren Mitgliedschaft seinen letzten Gang an. Manfred
Hiller würdigte seinen Vorgänger für ein außergewöhnliches aktives Sängerleben und seine
unvergeßlichen Verdienste des Neuaufbaues des Gesangswesens nach dem Krieg in unserer Stadt. Ehre seinem Angedenken!
- 1998 -
"Oper, Operette, Musical", Frühjahrskonzert zusammen mit dem Eisenbahnersingchor und junger Solisten von der
Musikhochschule. Im Schloßhof sorgen Ensembles der Stadtkapelle zu den Chören des Veranstalters für eine
abwechslungsreiches Programm. In Ulm feiert der Schwäbische Sängerbund sein 150jähriges Bestehen und
der gemischte Chor singt unter der Leitung von Rolf Hempel bei der Gaufeier begeisternd mit. Der Termin dieses
Sängerfestes überschneidet sich mit dem des Stadtfestes, das erstmalig und wegen gravierender änderungen
auch künftig nicht mehr aktiv mitgestaltet wird. Ausflüge gehen im Frühling zum Flughafen und im Herbst
nach Nürnberg. Bei der Mitgliederversammlung im Frühjahr mit turnusmäßigen Neuwahlen können die
Vorstandswahlen nicht durchgeführt werden, da der erkrankte Stelleninhaber nicht kanditiert und sich kein anderer
Bewerber findet. Ehrenvorstand Hiller übernimmt den verweisten Posten wohl ohne Mandat, aber mit Zustimmung der
Deligierten. Im November findet dann eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, wobei Reinhold Geier erneut
einstimmig zum Vorsitzenden gewählt wird. Erwin Walker wird für 50 Jahre Singen geehrt.
- 1999
Der Liederkranz empfängt eine besondere Ehrung durch das Land Baden-Württemberg. In einer Feierstunde
anläßlich des Tages der Laienmusik wurde uns die "Conrandin-Kreutzer-Tafel" für 150 und mehr Jahre
ununterbrochener Betätigung als Laienchor überreicht. Die Stadt würdigt diese Ehrung für den
Kirchheimer Liederkranz und sieht den Chor als eine "tragende Säule in der Kirchheimer Musiklandschaft".
Ein zauberhafter Sommerabend mit musikalischen Spaziergängen durch New York, Berlin und Sorrent sind ein
Erleben für die Zuhörer, die immer wieder gerne dieses Open-Air Singen besuchen. "Melodien zum Verlieben"
heißt das Thema des Jahreskonzertes. Glanzvolle Präsentation der Solisten und der professionellen Begleitung
am Flügel durch Eberhard Leuser. Beim Festumzug der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim anläßlich ihres
150jährigen Bestehens ist auch der Liederkranz präsent. Am Jahresende stehen hochkarätige Ehrungen
an. Maria Heilemann ist, wie auch Trudl Rath, 65 Jahre Mitglied, davon stand sie 60 Jahre aktiv im Chor. Margrit
Häussler singt seit 50 Jahren. Chorleiter Rolf Hempel hat nunmehr 30 Jahre den Taktstock beim Liederkranz in
den Händen. Manfred Hiller würdigt diese ganz außergewöhnliche Leistung und die gewachsenen
freundschaftlichen Beziehungen aller Choristen zu ihrem musikalischen Leiter und Musikpädagogen. Theodor Schroth,
Ehrenmitglied, aktiver Sänger im 2. Baß und Notenwart verläßt im Februar seine Familie und all seine Freunde
im Chor. Der Nachruf des Ehrenvorstandes in der Friedhofkapelle war ein letztes Dankeschön an den Mann und Freund,
der seine großen musikalischen Fähigkeiten in gleicher Weise seinem Beruf wie seinem Hobby im Liederkranz widmete.
Christ-Marie Idler und Margarethe Raab übernehmen gemeinsam das Amt des Notenwarts.
- 2000 -
Letztes Jahr vor dem großen Jubiläum: 175 Jahre Kirchheimer Liederkranz! Im Milleniumsjahr werden zuerst Weichen
gestellt durch Bestellung der Vorstandsgremien, die bis zur nächsten Neuwahl im Jahre 2002 - also über das
gesamte Jubiläumsjahr hinweg - im Amt sein werden. Die vierköpfige Vorstandschaft bilden Reinhold Geier als
Vorstand, stellvertretende Vorsitzende wird Christel Buschbeck, die Schriftführung übernimmt Ida Breuning
und das Amt des Kassenwartes bleibt in den bewährten Händen von Brigitte Ruch. Der Chor setzt den deutschen
Tonschöpfern Mendelssohn, Schumann und Brahms erneut ein Denkmal beim Chor- und Solistenkonzert im März in
der Stadthalle unter dem Titel "Deutsche Romantik im Lied". Derzeitige und ehemalige Schülerinnen und nunmerige
Musikstudentinnen der Gesangsklasse von Gertrud Junker ziehen sowohl stimmlich wie auch mit ihrer gekonnten
Bühnenpräsenz die Zuhörer in ihren Bann. Wolfgang Junker ist feinfühliger Begleiter am Klavier.
Im mit über 200 Zuhörern besetzten Schloßhof singt der Chor romantische Lieder und die Variationen der
"Launigen Forelle" nach Schuberts Lied. Als Gastensemble wirkt erstmals eine Gruppe des Zither- und Akkordeonvereines
Kirchheim mit. Das konzertante Vereinsjahr endet im Oktober mit der nunmehr 5. Auflage im 2-Jahresrhythmus des
Gemeinschaftskonzertes aller Kirchheimer Gesangvereine. Der festliche Jahresausklang und übergang zum
Jubiläumsjahr wird wie seit Jahren im Alten Evangelischen Gemeindehaus mit der ganzen Vereinsfamilie und
vielen Kindern ein schöner Abschluß werden. Die gemütliche Seite kommt auch zu ihrem Recht: Beuren mit
seinem Freilichtmuseum in der Blütezeit, Lahr in Baden ist Ziel der Herbstausfahrt. Mit all diesen Aktivitäten
hofft der Chor eine gute Vorbereitungsphase auf das besondere Jubiläum im kommenden Jahr 2001 geschaffen zu haben.
Nachbetrachtung über 175 Jahre Vereinsgeschehen
von 1826 bis 2000
Unsere Stadt darf stolz darauf sein, daß in ihren Mauern zu allen Zeiten Männer wie Frauen sich ihre Ideale in
verschiedenen Gesangvereinen zur Lebensaufgabe gemacht haben. Viele fanden bereits in jungen Jahren zum gemeinschaftlichen
Chorsingen und blieben ihrem Hobby dann ein Leben lang treu.
Die vergangenen 175 Jahre - eine Zeitspanne von 6 bis 7 Generationen - verliefen äußerst unterschiedlich. Sie waren
ein Spiegelbild der jeweils herrschenden politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse. Ruhige Abschnitte
wechselten oft in kurzen Intervallen mit Wirren in Notjahren oder Revolutionszeiten, nicht minder auch durch
Zerreißproben in der Epoche einer fortschreitenden Industriealisierung wie durch verheerende Kriege. So wurden alle
Bürger in das Rad der Geschichte mit eingebunden, die in immer neuen Variationen ihren Lebensgang beeinflußte.
Doch stets fanden sich Bürgerinnen und Bürger, die den einmal begonnenen oder vorgefundenen Weg zu
gestalterischem Mitgehen im chorischen Bereich betraten und sich durch nichts beirren ließen. Die lange Liste von
Vorsitzenden, Chorleitern, den Mitdenkern in den Gremien und die dahinter stehenden Sängerscharen im alten
Liederkranz seit 1826, im jüngeren Bürgergesangverein und in dem heutigen Kirchheimer Liederkranz 1826 ist
beeindruckend und darf mit berechtigtem Stolz in diesem Bericht erwähnt werden.
So ist der Chorgesang in unserer Stadt längst tief verwurzelt und aus dem Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken.
Immer war es den Verantwortlichen bis hin zum letzten Aktiven ein hohes Ziel, ihr ehrenamtliches Wirken als
Brückenschlag der Verständigung mit allen Bewohnern in Stadt und Umland zu verstehen.
Es gibt keine Darstellung eines Vereins-Werdeganges ohne Namensnennungen, weil allein der führungsfähige und
gestalterische Mensch alles Geschehen bewirkt. Diese sind aber grundsätzlich nur stellvertretend für andere
nicht genannte Personen zu werten, die mehr in der Stille ihren guten Dienst verrichteten. Auch ist auf manches sicher
ebenso bedeutende Geschehen nicht eingegangen worden, denn es konnte lediglich ein großer Bogen gespannt werden, der
aber allein durch guten Chorgeist und exakte Basisarbeit seine Stabilität erhält.
Es ist dem Chronisten eine Freude und Ehre, dem "Kirchheimer Liederkranz 1826 e. V." für sein musikalisches Wirken
über nunmehr 175 Jahre hinweg hohen Respekt zu bekunden.
Manfred Hiller
NEUIGKEITEN vom 25.10.2023
Seit Oktober 2023 hat Herr Kay Ocker die Chorleitung übernommen.
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NÄCHSTER AUFTRITT
Aktuell ist kein Konzert geplant. Schauen Sie
einfach mal wieder vorbei.
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CHORPROBE
Die Chorprobe findet jeweils am Montag statt.
Der Gemischte Chor probt ab 19:00 Uhr.
im Musiksaal der Alleenschule